Sichere dir den fertigen Anbauplan für dein Hochbeet

Was hab ich mich zu Beginn meiner Gärtnerkarriere über mein Hochbeet gefreut! Ich bin gleich los auf den Markt um kunterbunt Pflänzchen zu besorgen. Genauso kunterbunt und planlos habe ich sie in die Erde gestopft und teilweise (dank frischen Hochbeet-Bedingungen und reichlich Glück) auch gar nicht so schlecht geerntet. Über die Jahre hinweg macht Planlosigkeit aber nicht nur den Boden müde, sondern auch den Gärtner. Weil Gemüse pflanzen, das nicht wächst, ist öd 🙂 Und darum habe ich euch einen Anbauplan für zwei Hochbeete oder kleine Gartenbeete vorbereitet, die ihr 1:1 ausprobieren könnt. Bestimmt ist was für euch dabei!

Anbauplan: 2 Beete, 2 Alternativen

Anstatt euch einen Vortrag zum Thema Mischkultur zu halten möchte ich heute das Pferd von hinten aufzäumen und euch fertig geplante Beete zeigen die ihr 1:1 bei euch Zuhause umsetzen könnt. Ganz einfach weil ich der Meinung bin, dass ihr nicht erst ein Experte sein müsst, um loslegen zu können. Learning by doing mit Anleitung ist doch viel spaßiger.

Ich habe also Gemüseklassiker auf zwei Beeten für euch geplant, sodass ihr das ganze Jahr über was zu ernten habt. Bestimmt ist auch etwas dabei, dass für euch neu ist. Wie wäre es zum Beispiel mit Gartenkresse oder Buschbohnen? Ich zeige euch wann was zu tun ist, und was es zu ernten gibt. Und erzähle euch auch ein bisschen warum ich die Anordnung der Gemüsenachbarn so gewählt habe. Los geht’s!

Anbauplan für dein Hochbeet

In Wahrheit entsprechen die beiden Planungen meinen ersten beiden Mischkultur-Jahren in denen ich dank der Beschäftigung mit guten und schlechten Nachbarn im Gemüsebeet neue Gemüsesorten ausprobiert habe, ohne die ich heute nicht mehr sein möchte.

Anbauplan Alternative 1:

In Beet Nummer 1 erntet ihr:

  • Erdbeeren (ich mag die Sorte „Ostara“ gerne. Sie bildet viele Ausläufer und ihr könnt über Monate hinweg Erdbeeren ernten)
  • Spinat
  • Kohlrabi
  • (Pflück-)salat
  • Radieschen
  • Karotten
  • Dill
  • Gartenkresse
  • Mangold
  • Lauch
Reiche Ernte auf kleinem Raum: Hochbeet Pflanzplan

In Beet Nummer 2 erntet ihr:

  • Gartenkresse
  • Snackgurken (z.B. Vorgebirgstrauben)
  • Rucola
  • (Pflück-)salat
  • Basilikum
  • Vogerlsalat (Feldsalat): ich mag die Sorte „Vit“ sehr gerne … und/oder Winterportulak und/oder Asia Salat

Anbauplan Alternative 2

Ihr könnt diese Alternative beispielsweise ein Jahr nach meinem ersten Vorschlag pflanzen. Die Gemüsesorten sind sehr ähnlich und doch ist ein bisschen was Neues dabei. Ich kann mir einfach nicht vorstellen keine Kohlrabi oder keinen Salat zu pflanzen 🙂

Das kannst du in dein Hochbeet pflanzen

In Beet 1 könnt ihr ernten:

  • Erdbeeren
  • Karotten
  • Dill
  • Mangold
  • Kohlrabi
  • (Pflück-)salat
  • Rucola
  • Snackgurken
  • Basilikum
  • Vogerlsalat (Feldsalat) oder Asiasalat
  • Zuckerhut und Endivien
Beetplanung für Anfänger

In Beet 2 erntet ihr:

  • Gartenkresse
  • 2 Sorten Radieschen (z.B. Eiszapfen und Cherry Belle)
  • Vogerlsalat
  • Spinat
  • Salat
  • Kohlrabi
  • Karotten
  • Buschbohnen
  • Grünkohl
  • Asia Salat

Wie mache ich mein Hochbeet fit für ein neues Gartenjahr?

Wie ihr ein Hochbeet baut und wie es befüllt wird habe ich euch in diesem Beitrag erzählt. Ihr habt bestimmt schon oft die Empfehlung gehört man solle im ersten Jahr Starkzehrer pflanzen, danach Mittelzehrer, danach Schwachzehrer. Damit ihr aber nicht in einem Jahr nur Lauch und Zucchini erntet und im anderen Jahr nur Salat, müsstet ihr dafür genügend Beete und Platz im Garten haben, damit ihr ein Starkzehrer-Beet, ein Mittelzehrer-Beet und ein Schwachzehrer-Beet bewirtschaften könnt. Mir persönlich ist das nicht nur zu umständlich, sondern ich habe schlichtweg nicht den Platz dafür. Da ich nur zwei Hochbeete habe, werden sie alljährlich wieder fit für die neue Saison gemacht, und zwar wie folgt:

  • Die Erde wird mit der Grabgabel gelockert.
  • Wenn die Erde im Beet stark abgesunken ist (da das Schnittgut im unteren Bereich ja verrottet und nachsackt), dann fülle ich etwas Gartenerde nach.
  • Ich dünge mit Kompost, Urgesteinsmehl und Hornspänen und arbeite alles in die Erdoberfläche ein.
  • Meist gebe ich auch noch eine Hand voll Hornspäne und Urgesteinsmehl in die Pflanzlöcher.

Was ist in diesem Anbauplan berücksichtigt?

Ich habe in diesen Plänen berücksichtigt welche Gemüsesorten sich gegenseitig im Wachstum fördern oder gar Schädlinge voneinander fern halten. Hier ein paar Beispiele:

  • Karotten wirken sich wachstumsfördernd auf Salat aus.
  • Karotten schützen auch den Lauch vor der Lauchmotte.
  • Sowohl Salat als auch Spinat schützt seine Nachbarn vor Erdflöhen.
  • Der Basilikum den ich euch zwischen den Gurkenpflanzen empfohlen habe schützt sie so gut es irgendwie geht vor Mehltau.
  • Der Senf vernichtet Nematoden (also Fadenwürmer) die sonst Mangold und Spinat befallen könnten.
  • Während der Keimphase hilft der Dill auch den Karotten beim zuverlässigen Keimen. Wenn er zu groß geworden ist, und die Karotten im Wachstum behindert, kann man ihn teilweise oder ganz aus dem Beet zupfen und verwerten. Mischt die Samen aber nicht 1:1 sondern gebt nur ca. ein Viertel Dillsamen unter die Karottensamen.
  • Gartenkresse hält die Möhrenfliege ab.

Weitere Tipps zum Gemüseanbau

  • Das mit den Karotten ist ja so eine Sache. Im einen Jahr sind sie perfekt und dann wollen sie 2 Jahre lang so gar nicht… daher der folgende Tipp um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Füllt ein bisschen Sand in ein Marmeladeglas, gebt eure Karottensamen rein (gerne auch gleich den Dill), und befeuchtet euer Gemisch. Ich leihe mir einfach ein bisschen Sand aus der Sandkiste der kleinen Hanggärtnerin 🙂 Dann schraubt ihr den Deckel drauf und stellt euer kleines Gewächshaus auf die Fensterbank. Sobald die Karotten keimen, könnt ihr das Gemisch in die Saatrille ins Beet streuen und etwas mit Erde bedecken.
  • Wenn ihr keinen eigenen Komposthaufen habt und auch nicht die teure gedüngte Erde in der Gärtnerei oder im Baumarkt kaufen möchtet, habe ich hier eine Anregung für euch wo ihr günstig Kompost und Erde kaufen könnt.
  • Wenn ihr die Anbaupläne begutachtet habt und euch nun nicht sicher seid, was ihr mit dem einen oder anderen Gemüse anfangen sollt, hab ich noch ein paar Ideen für euch was ihr mit eurer Ernte anfangen könnt. Gartenkresse schmeckt zum Beispiel super im Salat, oder mit Salz auf einem Butterbrot. Wie ich Grünkohl verwerte, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Ihr werdet Snackgurken im Überfluss ernten. Wenn ihr genug habt von Gurkensalat, dann versucht doch meine Snackgurken süß-sauer!

Wo Saatgut und Pflänzchen kaufen?

Seid ihr nun schon wild entschlossen seid heuer reichlich Gemüse in eurem Hochbeet zu ernten? Die folgenden Empfehlungen sind wohl Werbung, aber unbeauftragt 🙂 Ich achte bei meinem Saatgut auf Bio-Qualität und bestelle meistens bei ReinSaat. Bio-Saatgut gibt es aber auch bei Arche Noah, oder im Lebensmittelhandel von Ja! natürlich. Auch Samen Maier ist mir heute im Baumarkt über den Weg gelaufen und ins Einkaufswagerl gewandert. Haltet einfach die Augen offen und bestimmt habt auch ihr bald eure Lieblingssorten gefunden. Pflänzchen kaufe ich am Bauernmarkt oder in der Gärtnerei.

Also denn, vergesst nicht eure Aussaat zu beschriften (z.B. mittels Holzstäbchen) und mir zu berichten wie es euch ergangen ist! Viel Freude beim säen, pflanzen, beobachten und ernten.

Lebt euren Hang zum Grünen!

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