Hang zum Grünen

Ein neues Hochbeet Marke Eigenbau

Selbst gebautes Hochbeet am Hang, fertig befüllt

Im Hochbeet Gemüse anzubauen ist nicht nur schonend für euren Rücken, sondern ihr werdet auch mit einem hohem Ernteertrag belohnt. In den kleinen rechteckigen Gärten befindet sich nicht nur Erde, wie viele vermuten mögen, sondern verschiedene Schichten an Erde und Pflanzenmaterial mit unterschiedlichem Verrottungsgrad. Doch keine Angst, es ist nicht kompliziert: Ein Hochbeet, ganz nach euren Vorstellungen und abgestimmt auf die Bedingungen in eurem Garten, könnt ihr ganz einfach selber bauen.

Man findet sie in jedem Baumarkt und Gartencenter: fix-fertige Sets zum Aufbau des eigenen Hochbeets. Doch zum Einen bieten einem diese Sets keine Flexibilität hinsichtlich der Dimensionen des Hochbeets, und zum Anderen sind sie auch nicht gerade günstig. Das in Eigenregie gebaute Hochbeet ist natürlich auch kein Schnäppchen, aber ihr könnt Länge, Breite und Höhe exakt auf den Platz abstimmen, den ihr in eurem Garten zur Verfügung habt.

Da ich meine Hochbeete in den Hang gebaut habe, sodass ein kleiner Terrassengarten entsteht, sind sie etwas niedriger als ’normale‘ Hochbeete. Aber das Prinzip ist dasselbe, und heute zeige ich euch, wie einfach es geht.

Mein Hochbeet ist 1 Meter breit und 2 Meter lang. Die Höhe beträgt etwa 60 cm. Wenn ihr ein ’normales‘ Hochbeet bauen wollt, empfehle ich euch eine Höhe von mindestens 80 cm. Dafür verwendet ihr einfach längere Eckpfosten und verbaut 2 zusätzliche Reihen an Brettern. Hier könnt ihr kreativ sein und das Beet genau so bauen, wie es in euren Garten passt. Vielleicht quadratisch? Oder nur einen halben Meter breit!

Benötigtes Material für ein Hochbeet:

Aufbau des Hochbeets

In folgenden Schritten erfolgt der Bau unseres eigenen Hochbeets:

  1. Zusammenbau des Holzrahmens
  2. Ausheben der Grundfläche
  3. Befestigen der Noppenfolie am Hochbeet
  4. Ausrichten des Hochbeets auf der Grundfläche
  5. Befestigen des Wühlmausgitters
  6. Befüllung des Hochbeets in den verschiedenen Materialschichten

1. Zusammenbau des Holzrahmens

Zu aller erst baut ihr den Rahmen für euer Hochbeet auf einer ebenen, stabilen Fläche auf. Jedes Brett wird an den Eckpfosten mit jeweils 2 Gewindeschrauben fixiert (also 4 Schrauben pro Brett). Vergesst nicht, dass auch ein weiteres Brett an fast derselben Stelle am Eckpfosten befestigt werden will und ihr nicht die Schrauben des ersten Bretts anbohren solltet ;o) Legt euch einfach ein System zurecht: z.B. die beiden kleinen Schrauben immer außen, die beiden großen innen. Am Bild unten könnt ihr sehen, dass sich die Schrauben so nicht in die Quere kommen.

Um ein Brett mit den Schrauben zu fixieren …

  1. markiert ihr die Stelle für euer Bohrloch mit Bleistift vor,
  2. bohrt mit dem Bohrer in der richtigen Größe das Bohrloch durch Brett und Pfosten,
  3. schlagt die Gewindeschraube mit einem Hammer durch Brett und Eckpfosten,
  4. und befestigt die Gewindeschraube an der anderen Seite mithilfe einer Mutter (Beilagscheibe nicht vergessen!). Die Mutter zieht ihr einfach mit einem Schraubenschlüssel fest.

Wie ihr an den Pflanzen im Hintergrund erkennen könnt, haben wir unser Hochbeet bereits Anfang April gebaut. Manchmal dauert es eben ein bisschen, bis alle Fotos bearbeitet sind und ich zum Schreiben komme ;o)

2. Ausheben der Grundfläche für dein Hochbeet

Auch wenn ihr euer Hochbeet auf einer ebenen Grundfläche aufstellen wollt, hebt ihr etwa 15 bis 20 cm vom Mutterboden aus. Die Grassoden und die Muttererde hebt ihr für die spätere Befüllung des Hochbeets auf. Da unser Hochbeet in den Hang musste, hatten wir etwas mehr zu schaufeln als uns lieb war O_O Das Loch muss jedenfalls etwas größer sein als das Hochbeet selbst, damit es eine stabile und gerade Auflage hat und ihr es noch ein wenig ausrichten könnt.

3. Befestigen der Noppenfolie am Hochbeet

Nun schneidet ihr die Noppenfolie zu, und befestigt sie mit den Dachpappen-Nägeln am Holz. Verwendet keine normalen Nägel, da die Noppenfolie sonst aufgrund der kleinen Köpfe der Nägel wieder entkommen kann! Wenn ihr einmal rundherum genagelt habt, sorgt dafür, dass sich das Folien-Ende mit dem -Anfang um etwa 10 cm überlappt, sodass keine Feuchtigkeit eindringen kann.

Da wir möglichst lange etwas von unserem Beet haben wollen, haben wir auch die Außenseite, die mit Erde in Berührung kommt mit der Folie ausgekleidet.

4. Ausrichten des Hochbeets auf der Grundfläche

Das Hochbeet in der beschriebenen Größe (2 m x 1 m x 60 cm) konnten wir zu Zweit noch relativ leicht heben. Wenn ihr noch 2 Reihen dazu macht, müsst ihr euch eventuell noch Verstärkung holen.

Nun ist es Zeit, das Hochbeet auf der Grundfläche mithilfe der Wasserwaage auszurichten.

5. Befestigen des Wühlmausgitters

Diesen Teil finde ich persönlich etwas nervig, weil das Wühlmausgitter in der entsprechenden Größe zugeschnitten bzw. mit der Drahtzange gezwickt werden muss. Zieht Handschuhe an, damit ihr euch nicht ständig kratzt und schneidet! Beim Zuschneiden müsst ihr unbedingt darauf achten, dass das Gitter mindestens 10 cm an den Rändern zum Holz hin aufgebogen sein soll und dort befestigt werden muss. Wenn hier ein Loch bleibt, könnt ihr euch das ganze Gitter sparen, denn die kleinen Wühlmäuse zwängen sich durch jeden Spalt!

Das Gitter könnt ihr auch mit den Dachpappen-Nägeln befestigen.

6. Befüllung des Hochbeets in den verschiedenen Materialschichten

So, nun wird es ernst. Folgende Schichten an Material kommen nun in euer Hochbeet. Die Reihenfolge entspricht genau jener, in welcher ihr sie in den Holzrahmen einfüllen müsst.

  1. Ganz unten: Grob zerkleinerte Äste, Reisig, Gartenhäckselgut
  2. Darüber: die Grassoden und die Muttererde, die ihr vorher zur Vorbereitung der Grundfläche ausgehoben habt
  3. Darüber: eine Mischung aus grob zersetztem Kompost, Stroh und Laub (diese Schicht habe ich bei meinem Beet eingespart und einfach gleich großzügig mit der obersten Schicht weiter gemacht)
  4. Darüber: Mischung aus Gartenerde und Feinkompost. Seht hier, wo ihr einfach und günstig Gartenerde und Kompost bekommen könnt.

Nun ist das Hochbeet fertig zum Bepflanzen! Wenn ihr noch ratlos seid, was ihr nun in euer Hochbeet alles pflanzen wollt, dann schaut doch mal bei meinen fertigen Anbauplänen vorbei.

Haltbarkeit des Hochbeets

Was ich euch noch unbedingt zeigen will ist, wie ein 2 Jahre altes Hochbeet aus Lärchenholz im Vergleich zum neuen Hochbeet aussieht. Ich habe auch das alte Hochbeet nie extra behandelt, sodass das Lärchenholz eine gräuliche Farbe angenommen hat. Natürlich wäre es schöner, wenn sie beide gleich aussehen würden, aber ich bin mir sicher, dass man nächstes Jahr den Unterschied schon nicht mehr so stark merken wird. Ihr könnt natürlich das Holz auch mit einer Lasur behandeln oder es in eurer Wunschfarbe streichen.

Zur Haltbarkeit generell ist zu sagen, dass natürlich das Holz mit der Zeit verwittert und das Beet irgendwann erneuert werden muss. Ich finde das Gestalten mit Holz ideal, weil ich jetzt noch nicht sagen kann, ob ich in 10 Jahren immer noch an derselben Stelle mein Beet haben will. Ein Beet aus Holz zu entsorgen und wo anders neu zu machen ist definitiv viel einfacher selbiges mit einem gemauerten Beet zu machen.

Aufgrund der Schichten, die im Beet nach und nach verrotten, herrscht dort ein ganz eigenes Mikroklima, das die Pflanzen lieben. Ich gebe jedes Jahr frische Erde und Kompost auf das Beet, weil das Material aufgrund der Verrottung immer weiter nach unten rutscht. Je nach Art der Verwendung kann man ein Hochbeet laut Ratgebern etwa sechs bis zehn Jahre lang nutzen. Ich selbst habe vor, es zu nutzen, bis es auseinander bricht! :o)

Ich hoffe ihr träumt schon von eurem eigenen Hochbeet und seid motiviert, es selbst zu bauen! Ihr werdet sehen, es ist keine große Hexerei und ihr werdet richtig stolz sein, es selbst gebaut zu haben! Viel Freude beim Bauen und Pflanzen! Lebt euren Hang zum Grünen!

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