Hang zum Grünen

Welchen Beitrag Holunderbeeren zur Hausapotheke leisten │inklusive Hollerröster-Rezept

Welchen Beitrag Holunderbeeren zur Hausapotheke leisten - inklusive Rezept für Hollerröster

Jetzt im September sind die Holunderbeeren reif, und ziehen die Äste unseres geliebten Hausstrauchs zu Boden. Roh kann man die Beeren nicht genießen, da sie in rohem Zustand leicht giftig sind und zu Übelkeit und Erbrechen führen können. Doch gekocht – zu Säften, Marmelade oder Hollerröster verarbeitet – sind sie nicht nur eine Geschmacksbombe sondern dazu auch noch unglaublich gesund. Heute gibt’s daher ein paar interessante Details zu den dunkelblauen kleinen Beeren und ein tolles Rezept für Hollerröster!

Den Holunderstrauch umgeben viele Sagen

Bei der Größe meines Holunderstrauchs ist es kein großes Kunststück für die Beerenmeute, die Äste bis auf den Boden hinunter zu ziehen, denn nach 2 Jahren hat er noch nicht einmal Hüfthöhe erreicht. Zudem steht er genau an der Grundstücksgrenze und die von der Hausverwaltung beauftragte Firma zur Grünraumpflege zermetzelt regelmäßig mit Rasenmäher und Motorsense die zarteren Äste des Strauchs. Die werden sich noch wundern wenn er eines Tages zum Gegenschlag ausholt. Denn so ein Holunderstrauch gehört einfach in jeden Bauerngarten und kann eine stattliche Größe von mehreren Metern erreichen.

So musste ich auch schmunzeln, als ich in meinem Heilkräuterbuch eine der vielen, vielen Sagen rund um den Holunderstrauch fand: „Das Umhauen bzw. Verstümmeln eines Holunders bedeutet Unglück und Tod. Wer den Holunder umschlägt, ohne einen triftigen Grund zu haben, und ihn vorher nicht um Verzeihung bittet, der wird krank und siech oder stirbt.“ Damit sollte ich mich wohl auch nicht wundern, falls ich in Zukunft kleine Opfergaben unter meinem verstümmelten Holunderbusch finde, als Versuch ihn milde zu stimmen :o)

Heilwirkung der Holunderbeeren

Jedenfalls wird dem Holunderstrauch schon seit jeher eine Schutzfunktion zugesagt, die ihn zu einem beliebten Hausstrauch macht. Und auch wenn man nicht abergläubisch ist, so hat der Holunder mit seinen Blüten im Frühjahr und den Beeren im Herbst allerlei für die Küche und Hausapotheke zu bieten.

Die rohen Beeren, die eigentlich zur Gattung der Steinfrüchte zählen, enthalten das Blausäureglycosid Sambunigrin. Beim längeren Kochen der Beeren geht die toxische Wirkung verloren. Die leicht herben, gekochten Holunderbeeren unterstützen das Immunsystem und sind damit eine wirkungsvolle Hilfe bei grippeähnlichen Symptomen und Erkältung. Sie enthalten einen hohen Anteil an Vitaminen, Fruchtsäuren, Flavonoiden und Antocyane. Letzterer ist der dunkel-violette Farbstoff, der die Zellmembrane durch freie Radikale vor Veränderung schützt. Das in den Beeren enthaltene ätherische Öl wirkt schweißtreibend, schleimlösend und entzündungshemmend. Die erwähnten Fruchtsäuren wirken antibakteriell und die Vitamine sind für die Stärkung des Immunsystems zuständig.

Holunderbeeren Rezept: Hollerröster

Neben Säften, Marmeladen und Kuchen lassen sich die violett-schwarzen Holunderbeeren auch zu einem Hollerröster verarbeiten. Der schmeckt hervorragend zu Kaiserschmarrn’n, Topfenknödeln oder einfach nur zu einem Naturjoghurt als kleine Jause für Zwischendurch.

Zutaten für den Hollerröster

Zubereitung des Hollerrösters

Euer Hollerröster ist nun fertig! Ihr könnt ihn entweder gleich genießen oder in saubere Gläser füllen und kühl stellen. Wenn ihr ihn länger lagern wollt, würde ich euch empfehlen, zum Binden statt dem Vanillepuddingpulver und der Milch etwas Maizena (Maisstärke) und Wasser zu verwenden. Für den Vanillegeschmack kratzt ihr einfach eine halbe oder ganze Vanilleschote aus und gebt sie zum Hollerröster!

Bestimmt habt ihr auch einen Holunderstrauch im Garten. Was ist euer Lieblingsrezept mit den kleinen dunklen Beeren?

Lebt euren Hang zum Grünen!

 

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