Hang zum Grünen

Spaziergang durch den Juni-Garten

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Immer wieder denke ich mir beim Anblick unterschiedlichster Garten-Szenen: das MUSS ich für den Blog fotografieren, damit ihr auch etwas davon habt. Doch nicht zu jedem Foto, jeder Szene, jeder Pflanze gibt es eine Geschichte zu erzählen die einen Blogpost füllen würde. Und so dachte ich mir: es ist Zeit für eine neue Tradition. Ich nehme euch nun jeden Monat mit auf einen Spaziergang durch den Garten. So seht ihr immer, was gerade los ist, was gelungen oder schief gegangen ist, und welche Pflanzen wann blühen. Ich hoffe ihr findet ganz viele Ideen und Inspiration dabei und freue mich auf Erzählungen eurer eigenen Erfahrungen, Tipps und Kommentare.

Der Juni-Garten grenzt schon fast an Reizüberflutung. Jeden Tag blüht in irgend einer Ecke etwas Neues auf, oder will geschnippelt und gegossen werden. Nach einem Sommerregen mit darauffolgendem sonnigen Nachmittag sind die Pflanzen im Gartenbeet plötzlich doppelt so groß. Tags darauf sind plötzlich Sturm und Starkregen angesagt, die mit vereinten Kräften fast meine weiße Hochstammrose zu Fall bringen. Das ist echt nichts für schwache Nerven!

Doch wenn man dann diese Blütenpracht betrachtet und den unglaublichen Duft einsaugt, weiß man einfach wieder, dass es die ganze Aufregung Wert war. Die Kräuter, der Lavendel, die Rosen: ein Schritt nach links und es duftet plötzlich ganz anders als noch ein paar Augenblicke zuvor. Einfach herrlich! Nun drehen wir aber unsere Runde durch den Juni-Garten! Los geht’s!

Rund um die Terrasse

Dieses alte Weinfass markiert sozusagen das Ende meiner Terrasse. Die Glockenblume hat in meinem Weinfass überwintert und wurde von mir nun mit einer Surfinie und gefüllten Zauberglöckchen ergänzt. Im Hintergrund seht ihr meine selbst gezogenen Tomaten – eine Raritätensorte Namens Tschernij Prinz in der Größenordnung einer Ochsenherz-Tomate und mit relativ dunkler Färbung. Ich bin mehr als gespannt, da ich die Sorte noch nicht kenne! Zur Sicherheit habe ich mir im Gartenmarkt auch noch eine Cocktailtomate zugelegt. Nur falls meine eigene Tomatenzucht doch noch versagt …

Am anderen Ende der Terrasse hat meine White Meidiland Hochstammrose nach dem Sturm, der sie in eine ziemliche Schräglage versetzt hat, einen dicken neuen Holzpflock zum festhalten bekommen. Nun sollte sie sicher sein. Da mir meine Oma erzählt hat, dass sie die Hochstammrosen generell vor vielen Jahren aufgegeben hat, weil sie nach einigen Jahren immer durch einen Sturm geköpft wurden und genau an der Veredelungsstelle abgebrochen sind, habe ich einen längeren Pflock gewählt und versuche auch immer die Äste der Rose etwas daran zu befestigen.

Darunter blüht der Steppensalbei ‚Blauhügel‘ – ein ganz toller Rosenbegleiter! Ich habe vor 2,5 Jahren drei Pflanzen gesetzt. Hier seht ihr wie groß sie nach der kurzen Zeit schon sind! Die Fetthenne, gleich daneben, blüht erst etwas später im Jahr und wird irgendwann den Steppensalbei ablösen.

Die Rose von Welt hat Stadtblick ;o) Links die White Meidiland Hochstammrose, und rechts die Chippendale mit ihren wunderbaren apricot-farbigen Blüten, die sich später in Richtung rosa und fast weiß verfärben.

Die Kletterrose ‚New Dawn‘ ist eines meiner größten Gartenwunder. Nach dem Einzug in meine ehemalige Mietwohnung vor etwa 8 Jahren habe ich den Rosenstock im Baumarkt gekauft, weil ich die Idee hatte, sie könnte einen schönen Sichtschutz für den Balkon abgeben. Dort, südseitig, im obersten Stock und ohne Dach hat sie in einem viel zu kleinen Topf und bei abartigen Temperaturen stets ein paar neue Zweige und Blüten hervorgepresst. Jedes Frühjahr war ich wieder kurz davor, sie zu entsorgen weil ich dachte, sie nun endgültig gekillt zu haben. Da sah ich plötzlich wieder einen neuen Austrieb und habe ihr wieder ein Jahr lang ihre Chance gelassen.

Nach dem Umzug in die Gartenwohnung war sie eine der ersten Pflanzen, die in die Erde durften. Eher zum Spaß habe ich zu meinem Mann gesagt: vielleicht wird sie eines Tages so groß, dass sie einen Sichtschutz für die Terrasse abgibt. Und nun? Nun sind keine drei Jahre vergangen, und wenn ich die Triebe nicht ständig nach links und rechts um das Terrassengeländer wickeln würde, wäre sie vermutlich schon oben bei den Nachbarn vorstellig geworden. Es gibt kaum eine Pflanze, die ebenso lange in meinem Besitz ist, wie diese Rose und ihr Anblick macht mir jeden Tag eine unglaubliche Freude!

Begleiter der New Dawn Kletterrose

Der Lavendel ‚Hidcote Blue‘ und die Vexiernelken liegen der New Dawn zu Füßen und sorgen für eine wunderschöne Farbkombination. Am Foto unten streckt auch die New Dawn noch eine Blüte dazwischen rein, als wollte sie nichts verpassen. Da der Boden zu ihrer Linken aufgrund des Terrassenfundaments aus mehr Betonresten als Erde besteht, will hier nicht wirklich etwas wachsen. Ich habe daher vor einigen Wochen einen schönen Tontopf gekauft und lachsfärbige Pelargonien eingesetzt. Sie passen ganz toll zu den dunkleren Fußsoldaten um die Kletterrose. Auf der Terrasse mag ich die Pelargonien nicht so gerne, weil ihre Blütenblätter immer am Terrassenboden festkleben und die dunkleren Sorten dort auch Flecken hinterlassen. Dort unten im Eck dürfen sie ihre Blütenblätter hinwerfen wo sie wollen!

Im Beerengarten

Macht sich bei diesem Anblick irgend jemand Sorgen, dass ich heuer eventuell zu wenige Heidelbeeren abbekommen könnte? Das sind doch wirklich gute Aussichten oder? Auch die Brombeeren blühen schon wie wild und die Bienen veranstalten ein regelrechtes Brumm-Konzert, das schon aus einigen Metern Entfernung wahrzunehmen ist.

Der Hang zum Grünen im bunten Kleid

Nun nehme ich euch mit zu einem wahren Blüten-Feuerwerk. Schade, dass ihr den Duft des Hangs nicht wahrnehmen könnt. Rosen, Kräuter, der waldartige Geruch des Rindenmulchs… das alles vermischt sich zu einem Parfum, von dem man einfach nicht genug bekommen kann! Wenn ich könnte würde ich es abfüllen und überall hin mitnehmen :o)

Erkennt ihr, wer sich hier scheinbar mit Munition bewaffnet? Es sind die Stockrosen, die nur wenige Tage später ihre Blüten geöffnet haben. Was gibt es Schöneres!

 

Ich bin ja immer überglücklich und dankbar über Feedback zu den Inhalten am Blog. So hat mich kürzlich ein lieber Arbeitskollege darauf hingewiesen, dass am Blog fast nur Detailfotos zu sehen sind, und man sich als Außenstehender kaum vorstellen kann, wie der Hang eigentlich so im Gesamten aussieht. Das müssen wir doch tatsächlich ändern oder? Here we go:

Mit der schönen Clematisblüte beende ich meinen Juni-Spaziergang durch den Garten. Ich hoffe, es hat euch gefallen! Was genießt ihr am Meisten in eurem Juni-Garten? Gibt es Pflanzen auf die ihr keinesfalls mehr verzichten könntet?

Lebt euren Hang zum Grünen!

VERLINKT MIT: Blogsommer

 

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