Wie du Ringelblumensalbe selber machen kannst

Heuer habe ich mich zum ersten Mal über das Thema heran getraut, Salben selbst zu machen. Allen Anfang nimmt meine Salben-Karriere mit der selbst gemachten Ringelblumensalbe. Aufgetragen auf Schürfwunden, Schnitt- oder Brandwunden, Ausschlägen, Ekzemen, Sonnenbrand oder einfach trockener Haut, unterstützt die Ringelblumensalbe eine schnelle Heilung. Wie auch ihr Ringelblumensalbe selber machen könnt, zeige ich euch im heutigen Blogpost. Viel Spaß, ihr Kräuterhexen und -hexer!

Die gelben und orange-farbigen Ringelblumen sind aus dem Bauerngarten nicht weg zu denken. Hat man sie einmal im Garten, säen sie sich die einjährigen Dauerblüher verlässlich wieder aus und tauchen im nächsten Jahr wieder auf. Umso erfreulicher ist, dass sie mit der Strahlkraft ihrer Blüten nicht nur Heiterkeit verbreiten, sondern auch noch eine enorme Heilwirkung haben. Sie wirken nämlich entzündungshemmend und antibakteriell, wundheilend und krampflösend. Während die getrockneten Blütenblätter im Tee den Entgiftungsprozess im Körper anregen und eine positive Wirkung auf Magen und Darm haben, konzentrieren wir uns heute aber auf die äußerliche Anwendung. Wenn ihr ein paar Ringelblumen im Garten habt, könnt ihr nämlich die begehrte Ringelblumensalbe selber machen – und es ist nicht einmal schwierig!

Ringelblumenblüten stehen für die Herstellung des Mazerats bereit

Ringelblumen-Auszugsöl herstellen

Bevor wir loslegen, vielleicht kurz zur Erklärung des Ablaufs: zu Beginn stellt man ein Ringelblumen-Auszugsöl her. Das Auszugsöl wird auch als „Mazerat“ bezeichnet. Dieses kann man dann entweder in ein Fläschchen abfüllen und als Tinktur verwenden, oder zur Salbe weiter verarbeiten. Es gibt zwei verschiedene Arten, die Wirkstoffe der Ringelblume ins Öl zu bekommen: den Kaltauszug und den sogenannten Warmauszug.  Ich habe beides ausprobiert und zeige euch wie’s geht!

Das braucht ihr:

  • Eine Hand voll Ringelblumenblüten
  • etwa 100 mL hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl (oder auch Distel- oder Rapsöl)
  • ein Marmeladenglas mit Schraubdeckel

Ringelblumen Blütenblätter

Zutaten für das Ringelblumen-Mazerat

Kaltauszug

Um das Ringelblumenöl mittels Kaltauszug herzustellen, zupft ihr die Blütenblätter der Ringelblumen ab und gebt sie in das Marmeladeglas. Sorgt dafür, dass die Ringelblumen-Blüten vorher vollständig trocken sind, damit euch das Öl später nicht zu schimmeln beginnt! Dann leert ihr das Olivenöl in das Marmeladeglas, sodass die Ringelblumen-Blütenblätter bedeckt sind. Ich habe das Glas etwa zu 2/3 mit Blütenblättern befüllt und dann mit Öl aufgefüllt. Nun schraubt ihr den Deckel drauf, schüttelt den Inhalt des Glases und stellt ihn auf die sonnige Fensterbank. Dort bleibt das Glas etwa die nächsten 5 Wochen. Schüttelt das Glas jeden Tag einmal, damit sich der Inhalt schön vermischt und es zu keiner Schimmelbildung kommt.

Nach Ablauf der 5 Wochen siebt ihr das Öl durch ein Passiertuch in ein sauberes Glas oder Fläschchen. Nun steht es bereit, um gleich als Tinktur verwendet zu werden oder um zur Salbe weiter verarbeitet zu werden. Mittels Kaltauszug werden die Wirkstoffe auf eine sehr schonende Art und Weise aus den Pflanzenteilen gelöst. Wenn ihr es eilig habt, oder einfach unbedingt schon das Salben machen ausprobieren wollt (so war’s in meinem Fall), dann macht ihr stattdessen einen Warmauszug.

Warmauszug

Für den Warmauszug benötigt ihr die gleichen Inhaltsstoffe wie für den Kaltauszug. Ihr zupft ebenfalls die Blütenblätter ab, und übergießt sie mit Öl. Doch nun stellt ihr das Marmeladeglas mit dem Öl und den Blütenblättern darin in ein Wasserbad. Achtet darauf, dass das Wasser nicht kocht sondern nur simmert, also knapp vor dem Siedepunkt ist. So wird das Öl nicht zu stark erhitzt und die Blütenblätter werden nicht frittiert. Damit wäre die Heilwirkung nämlich Geschichte. Nun belasst ihr die Öl-Blütenmischung einige Minuten im Wasserbad und rührt dabei die Mischung durch. Ich habe dann die Herdplatte abgedreht, und das Glas im heißen Wasserbad belassen. Zwischendurch könnt ihr immer wieder mal umrühren. Ein paar Stunden später und am nächsten Tag habe ich die Prozedur nochmals wiederholt. Dann könnt ihr das Öl ebenfalls durch ein Passiertuch in ein sauberes Glas oder Fläschchen sieben und mit eurer Salbe weiter machen.

Ringelblumensalbe selber machen: so geht’s

Für die Herstellung eurer eigenen Salbe braucht ihr:

  • etwa 50 g Ringelblumen-Auszugsöl
  • ca. 5 g Bienenwachs
  • ca. 5 g Shea-Butter
  • kleine Salbentiegel mit Schraubverschluss

Besorgung der Zutaten

An diesem Punkt sei aber festgehalten, dass ihr eure Salbe auch nur mit Bienenwachs als Basis zubereiten könntet. Da Shea-Butter aber ebenfalls eine hautberuhigende und pflegende Wirkung hat, und die Wirkung der Ringelblume noch unterstützt, habe ich mich entschlossen, auch etwas Shea-Butter beizumischen. Ihr könntet stattdessen auch Kakao-Butter verwenden! Da es mir wichtig ist, dass meine eigenen Salben ausschließlich aus Bio-Inhaltsstoffen bestehen, habe ich darauf verzichtet, die Produkte zum super-günstigen Preis bei Amazon zu bestellen. Dort gab es sehr unterschiedliche Rezensionen zu den verfügbaren Produkten. Stattdessen habe ich meine Bestellung bei Kräuter und Geist getätigt. Hier gibt es Bio-Bienenwachs-Pellets von österreichischen Imkern und auch Bio-Sheabutter. Außerdem hat man einen kompetenten Ansprechpartner im Hintergrund, falls Bedarf besteht. Die Salbentiegel könnt ihr entweder auch gleich hier mitbestellen oder euch auf Amazon umsehen. Ich habe welche aus dunklem Glas bestellt, es gäbe aber auch weiße Plastiktiegel. Es ist nun wirklich Geschmackssache, was einem sympathischer ist ;o)

Herstellung der Salbe

Gebt die Bienenwachs-Pellets und die Shea-Butter in ein leeres, sauberes Marmeladeglas und erwärmt den Inhalt im Wasserbad unter ständigem Rühren. Die Shea-Butter schmilzt schon bei etwa 30 °C, das Bienenwachs aber erst bei etwa 65 °C, ihr müsst also etwas geduldig sein. Parallel dazu erwärmt ihr das Ringelblumen-Auszugsöl in einem zweiten Marmeladeglas im Wasserbad. Wenn auch das Bienenwachs geschmolzen ist, nehmt ihr die Gläser aus dem Wasserbad, leert das Ringelblumenöl zur Bienenwachs-Shea-Butter-Basis und verrührt alles miteinander. Lasst eure Salbe unter ständigem Rühren etwas auskühlen und füllt sie in kleine Salbentiegel ab. Deckel drauf – und fertig! 

Ich habe bei meinem ersten Versuch jeweils 10 g Bienenwachs und Shea-Butter verwendet. Nachdem die Salbe dann aber ziemlich fest geworden ist, habe ich beim zweiten Versuch nur jeweils 5 g verwendet. Ihr könnt selbst ausprobieren, welche Konsistenz euch lieber ist. Wenn ihr den Anteil der Basis (also Bienenwachs & Shea-Butter) erhöht, wird die Salbe fester, wenn ihr weniger rein gebt, dann wird sie weicher und geschmeidiger.

Ringelblumensalbe selber machen

Ich wünsche euch viel Freude dabei, die Wirkstoffe eurer Garten-Lieblinge in kleine Gläser abzufüllen! Habt ihr selbst auch schon Salben-Erfahrung? Und habt ihr vielleicht auch schon Erkenntnisse ob es in der Wirkungsweise Unterschiede zwischen Kaltauszug und Warmauszug gibt? Ich bin gespannt!

Lebt euren Hang zum Grünen!

 

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Hallo liebes Team,
    Habe die Ringelblumensalbe gemacht, jetzt muss ich leider feststellen das Sie koernig wird. Was habe ich falsch gemacht? Mich Persönlich würde es weniger stören, aber zum verschenken ist sie nicht mehr geeignete.
    Vielen Dank für Ihr Feedback.
    Ganz Liebe Grûsse Margreth
    .

    • Liebe Margreth,
      schön, dass du dich darüber getraut hast, selbst die Salbe auszuprobieren. Das verstehe ich natürlich, dass das frustrierend ist wenn du sie verschenken wolltest und nun ist die Salbe klumpig 🙁
      Achte unbedingt darauf dass alle Zutaten, also auch das Bienenwachs, schön geschmolzen sind und vor dem Abfüllen gut vermischt sind. Um die Konsistenz der späteren Salbe zu prüfen gibt es auch einen ganz einfachen Trick: einfach nach dem Vermischen der Zutaten einen Tropfen auf einen kleinen kalten Teller tropfen lassen. Der Tropfen wird sofort fest und du kannst sehen, ob dir die Salbe zu hart oder weich ist. Wenn sie zu hart ist, gibst du noch etwas Öl dazu und wenn sie zu weich ist noch etwas Bienenwachs. Wenn du noch etwas Auszugsöl hast, könntest du einen Versuch starten und deine Salbe noch einmal erwärmen um mehr Öl unterzumischen! Ich würde mich freuen, zu hören wie es dir noch weiter ergangen ist!
      Alles Liebe,
      Julia